Aktuelles
21. März 2023
Landschaftssäuberung Freitag, 17. März 2023

Jedes Jahr im März lädt die Stadt Lingen zur großen Landschaftssäuberungsaktion ein. Die Stadt Lingen stellt Sammelmaterialien, wie Müllsäcke und Einmalhandschuhe zur Verfügung.


28. Februar 2023
Wir lernen Gebärden – Gelingende Kommunikation mit SIGNbox und Co

Zum 15.02.2023 lud der Bereich „Gelingende Kommunikation“ des Christophorus-Werkes um Helge Sonnenberg zu einer Fortbildung zum Thema Gebärden ein.


24. Februar 2023
Gelingende Kommunikation bei der Ems-Vechte-Welle

Radio-Interview zu barrierefreier Broschüre


20. Februar 2023
MosaiKreativ belegt ersten Platz

Die Schülerfirma der Mosaik-Schule des Christophorus-Werk Lingen e.V – MosaiKreativ – hat am 15. Februar 2023 an der 6. Regionalen Schülerfirmenmesse im Lingener Lookentor teilgenommen.


10. Februar 2023
InduS ermittelt Sportwünsche von Menschen mit Behinderung

nach der Befragung von 2020 ermittelt das Projekt InduS aktuell die Bedarfe und Wünsche der Menschen mit Behinderung im Bereich Sport.


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Aktuelles

Projekt „Gelingende Kommunikation“ gestartet

Es ist gar nicht schwer, aneinander vorbeizureden, wir erleben es jeden Tag. Mag Sprache auch die Quelle aller Missverständnisse sein – ohne Worte wird es noch viel schwieriger. Wer nicht sprechen und oft auch nicht lesen kann, benötigt besondere Unterstützungsformen, um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Die Möglichkeiten dazu haben sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt. Davon profitieren insbesondere Menschen mit kommunikativen Beeinträchtigungen, aber auch (funktionale) Analphabeten sowie Neubürger mit Deutsch als Zweitsprache. Piktogramme, leichte bzw. einfache Sprache, Gebärden und Tablets sind nur einige Beispiele dafür wie Kommunikation unter erschwerten Bedingungen gestaltet werden kann.

Hier setzt das dreijährige Projekt „Gelingende Kommunikation“ an, das der Verbund „Die Vielfalter – Experten für Teilhabe“ mit großer Unterstützung von Aktion Mensch auf den Weg gebracht hat. Acht Träger der Behindertenhilfe von Papenburg bis Osnabrück, von Nordhorn bis Vechta und Altenoythe – darunter das Christophorus-Werk Lingen – haben gemeinsame Standards zu Gelingender Kommunikation entwickelt. Diese sind nicht nur für die ca. 16.000 Klientinnen und Klienten sowie die 6.600 Mitarbeitenden der Einrichtungen von Bedeutung; sie wirken auch in das Umfeld hinein.

Es sind die ganz normalen kleinen Dinge, die zur Lebensqualität beitragen und im Alltag zählen: zum Bäcker gehen, Sport- und Freizeitangebote nutzen, ein Restaurant, eine Arztpraxis oder die Apotheke aufsuchen. Wer trotz kommunikativer Einschränkungen nicht nur dabei, sondern mittendrin sein möchte, benötigt konkrete Hilfen, die in diesem Projekt entwickelt werden.

Die Bedeutung von Kommunikation, Verstehen und Verstanden werden ist durch das 2017 in Kraft getretene Bundesteilhabegesetz nochmals unterstrichen worden. Um das dort begründete Wunsch- und Wahlrecht von Menschen mit Beeinträchtigungen in Anspruch nehmen zu können, müssen diese informiert sein, befähigt und ermutigt werden: „Empowerment“ (dt.: Selbstbefähigung, Stärkung von Autonomie und Eigenmacht) als vielschichtige Aufgabe, die mit der entsprechenden Haltung eine Gesellschaft bereichern und inklusiv gestalten kann. Gelingende Kommunikation ist eine wesentliche Grundlage dafür.

Das Modellprojekt „Gelingende Kommunikation“ ist im Januar 2019 gestartet, aufbauend auf ein zuvor vom Land Niedersachsen gefördertes Projekt. Die Gesamtkoordination erfolgt durch die Heilpädagogische Hilfe Bersenbrück unter Beteiligung der acht Träger der Behindertenhilfe sowie einer Vertreterin des Werkstattrates der Regionalen Arbeitsgemeinschaft der Werkstätten. Die Projektgruppe formiert sich noch; das erste Treffen fand im Christophorus-Werk Lingen statt, um die Planungen zu konkretisieren sowie erste Termine und Meilensteine abzustimmen.

Das Christophorus-Werk wird im Rahmen des Projekts durch Helge Sonnenberg vertreten. Sonnenberg ist ausgebildeter Logopäde und setzt sich bereits seit mehr als 15 Jahren mit der Thematik auseinander. Er hat das Projekt von Beginn an mitentwickelt.

Im Fokus steht die Übertragung der Standards gelingender Kommunikation in den unmittelbaren Sozialraum. Dazu möchte das Christophorus-Werk zunächst am bestehenden Netzwerk anknüpfen: „Die Nutzung sogenannter Kommunikationstafeln erleichtert den Arbeitsalltag von Menschen mit Behinderung, die im Rahmen der Maßnahme „Arbeit nach Maß“ in Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes tätig sind und sich nicht ausreichend verbal verständlich machen können. Der Einsatz von Symbolen und Gebärden unterstützt das gemeinsame Lernen der Kinder mit und ohne Behinderung in den Kooperationsschulen des Christophorus-Werkes“ erklärt Sonnenberg beispielhaft.  

Doch auch in vielen anderen alltäglichen Situationen gebe es kommunikative Schwierigkeiten, so Sonnenberg weiter: Die Verständigung zwischen Mitarbeitern einer Behörde und einem Menschen mit Migrationshintergrund, das Gespräch zwischen einem Arzt und seinem Patienten, der sich aufgrund seines Leidens nicht verbal ausdrücken kann. Informationen und Schulungen wie beispielsweise Basisschulungen zu Leichter Sprache oder Gebärdensprache seien sinnvoll für alle Unternehmen, Einrichtungen und Behörden. So könne der tägliche Umgang mit Mitarbeitern, Kunden, Klienten und Patienten erleichtert werden.

Interessierte wenden sich an: Christophorus-Werk Lingen e. V., Herrn Helge Sonnenberg, Tel.: 0591 9142-873, E-Mail: sprache-verstehen@christophorus-werk.de