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60 Jahre Christophorus-Werk Lingen

Parlamentarischer Abend über Herausforderungen in der Sozialwirtschaft

Ein großer Veranstaltungsraum mit besetzten Stuhlreihen und Menschen an Stehtischen, die miteinander reden.

60 Jahre Christophorus-Werk Lingen – sechs Jahrzehnte Einsatz für Inklusion und Teilhabe. Aus dem ursprünglich kleinen Team der 60er Jahre ist unser Sozialunternehmen inzwischen zu einem Komplexträger der Sozialhilfe mit über 1.100 Mitarbeitenden herangewachsen. Grundlage unserer Arbeit sind und bleiben die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Sozialgesetzgebung auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Doch wie agieren, wenn Sozialausgaben in den Augen Mancher zu hoch sind und auf höchster Ebene von Einsparungen die Rede ist? Die Entscheidungen unserer Bundes- und Landtagsabgeordneten und unserer Kreis- und Stadträte haben maßgeblichen Einfluss auch auf das Handeln im Christophorus-Werk und in anderen sozialen Einrichtungen. Passend zu unserem 60-jährigen Jubiläum haben wir daher Verantwortliche aus Politik und Gesellschaft eingeladen, um mit uns in einen intensiven Austausch über sozialpolitische Herausforderungen zu gehen und über die Zukunft der Sozialwirtschaft zu sprechen.

 

"Sozialwirtschaft leiste viel"

"Wir freuen und bedanken uns sehr, dass wir heute zahlreiche politische Vertreter begrüßen dürfen", betonte Dr. Walter Höltermann, Vorsitzender des Trägervereins des Christophorus-Werkes in seiner Ansprache und verwies auf Albert Stegemann (MdB), Oliver Lottke (MdL), Nicolas Mülbrecht Breer (MDL), Lara Evers (MdL) und Dieter Krone (OB Stadt Lingen) sowie Dr. Sigrid Kraujuttis (Dezernentin im Landkreis Emsland).

Sozialunternehmen verursachen nicht nur Kosten, sondern seien ein bedeutender Teil des gesamtwirtschaftlichen Systems. Dr. Walter Höltermann, betonte in seiner Ansprache: „Es ist nicht zu verachten, dass 12,5 Prozent der Wertschöpfung durch die Sozialwirtschaft erwirtschaftet und 17,7 Prozent aller Beschäftigten in der Sozialwirtschaft tätig sind. Was nötig ist, ist ein Ökosystem zur Förderung der Sozialunternehmen!" Gleichzeitig stellte er die Wirksamkeit einiger gesetzlichen Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit der Sozialwirtschaft in Frage: „Was benötigen wir an Regularien und gesetzlichen Regelungen im Zusammenhang mit Selbstbestimmung und Eigenverantwortung? Diese sollten wir stärker wirksam werden lassen!", so Höltermann.

 

Zuhause bei den Machern oder gefangen im Paragraphendickicht?

Dr. Michael Bartels (Vorsteher Pommerscher Diakonieverein e.V. Greifswald) drang in seinem Impulsvortrag gedanklich tief in das System Sozialstaat ein und sprach über den Zusammenhang systemischer Dysfunktionalitäten im Zuge der Bürokratisierung und Herausforderungen, die mit zunehmenden gesellschaftlichen Individualisierungsprozessen einhergehen.

Bürokratieabbau, BTHG-Umsetzung, BENi und Kontrollkultur waren nur einige Stichworte, die im Laufe des Abends immer wieder genannt wurden – auch während der Podiumsdiskussion. In dieser thematisierte Frank Surmann (Geschäftsführung Christophorus-Werk) gemeinsam mit Johannes Buß (Diözesan-Caritasdirektor), Oliver Lottke, Dr. Sigrid Kraujuttis und Dr. Michael Bartels die Herausforderungen in der Eingliederungshilfe und in der Kinder- und Jugendhilfe.

Die Sprecher der Leistungserbringer waren sich einig, dass die Überbürokratisierung, die stattfand im Zuge der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) und der daraus resultierenden Bedarfsermittlung Niedersachsen (BENi), sowohl bei den Leistungserbringern als auch bei den Kostenträgern zu viele Ressourcen binde und die Kosten der Sozialhilfe unnötig in die Höhe treibe. 

Wieder stärker in den Dialog kommen und Vertrauen aufbauen – das fordert Frank Surmann, Geschäftsführung Christophorus-Werk Lingen. „Gemeinsam mit Leistungserbringern und Kostenträgern müssen wir schauen, was die Menschen wirklich benötigen. Wir müssen uns auf das Wesentliche konzentrieren und unnötige formalistische Punkte weglassen. Für uns ist es wichtig, konstruktiv und aktiv an der Weiterentwicklung unserer Handlungsfelder mitzuarbeiten.“

Johannes Buß mahnte im Rahmen der Diskussion, dass die Versorgungssicherheit bei stärker werdendem Kostendruck in Gefahr sei: „Einige Träger steigen schon jetzt aus. Aber die Region Emsland hat eine gewissen Stärke, ist besser aufgestellt, da starke Partnervorhanden sind, die auf Augenhöhe Lösungen erarbeiten können. Wir dürfen nicht darauf warten bis Bundes- oder Landesgesetze sich ändern. Wir können die Vertrauensbasis für eine gute Zusammenarbeit in den Regionen vor Ort schaffen."

Mit einem Wunsch schloss Stefan Kerk den Abend ab: „Bürokratie ist oft eine Folge von großem Abstand und fehlendem Vertrauen. Hier im Emsland und besonders in Lingen sind wir uns nah: räumlich wie inhaltlich. Beide Seiten – Leistungsträger und Leistungserbringer – sind gemeinnützig unterwegs und wollen dasselbe: gute Teilhabe für alle Menschen. Jeder kann etwas in seinem Umfeld zum System Inklusion beitragen. Lassen Sie uns gemeinsam diese Teilhabe gestalten. Lassen Sie uns die Gestaltungsmöglichkeiten nutzen, die wir haben um damit auch die Politik und die Gesellschaft zu unterstützen.“

Mehrere Personen stehen vor einem schwarzen Vorhang. Hinter ihnen hängen goldene Luftballons die eine 60 bilden.

Frank Surmann (Geschäftsführung Christophorus-Werk Lingen e.V.), Oliver Lottke (MdL), Dr. Sigrid Kraujuttis (Landkreis Emsland), Johannes Buß (Diözesan-Caritasdirektor), Dr. Walter Höltermann (Vorsitzender Christophorus-Werk Lingen e.V.), David Schulke (Landesgeschäftsführer Caritas Niedersachsen), Dr. Michael Bartels (Vorsteher Pommerscher Diakonieverein e.V. Greifswald), Stefan Kerk (Geschäftsführung Christophorus-Werk Lingen e.V.)

 

Der Abend bot reichlich Stoff für tiefe Gedankengänge und intensive Gespräche. Wir bedanken uns bei allen aktiven Beteiligten und unseren Gästen für einen guten Austausch.

Ein großes Lob an das Team des Wirz für ein vielfältiges kulinarisches Angebot.

 


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