Leben und arbeiten in einer großen Familie
Lena Mix ist eine von 22 Studierenden, die ein duales Studium in Kooperation mit dem Christophorus-Werk absolvieren. Lenas Berufswunsch, etwas im sozialen Bereich zu machen, hat sich bei ihr bereits im frühen Kindesalter gefestigt. Größten Einfluss hatte ihre Mutter, die Mitarbeiterin beim Christophorus-Werk ist. Für Lena stand fest: „Das will ich machen.“ Die Vielfalt beim Christophorus-Werk schätzt sie besonders. „Es gibt hier so viele Bereiche, da ist für jeden was dabei.“ Hier kommt sie selbst zu Wort:
Studium zwischen Theorie und Praxis
Zurzeit arbeite ich in der ambulanten Wohngruppe (AWG) Herrenkamp 24. Die Arbeit mit den Menschen hier gefällt mir sehr gut. Alle sind herzlich, aufgeschlossen und akzeptieren, dass wir Studierende noch dazu lernen. Auch das Team der AWG Herrenkamp unterstützt mich in meinem Studium und arbeitet mit mir kooperativ. Das duale Studium der Sozialen Arbeit ist für mich eine gute Gelegenheit, die Theorie direkt in der Praxis umzusetzen. An meinen zwei Studientagen in der Woche lerne ich die Methoden und verschiedenen Ansätze der Sozialen Arbeit. Auf der Arbeit kann ich diese Methoden direkt anwenden. Meine Aufgabe als Studentin in der Wohngruppe ist die Begleitung der Bewohnerinnen und Bewohner in ihrem Alltag. Ich helfe ihnen bei allen lebenspraktischen Tätigkeiten und unterstütze sie, wenn sie Schwierigkeiten haben. Es sind kleine Momente im Alltag, die besonders schön sind. Die Dankbarkeit der Menschen mit Behinderungen zeigt mir, dass ich meinen Weg mit dem dualen Studium gefunden habe.
Ein ganz normaler Tag zu Haus in der Wohngruppe
Mein Arbeitstag beginnt im Nachmittagsbereich. Die Bewohnerinnen und Bewohner arbeiten zu diesem Zeitpunkt noch in der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfbM). Somit habe ich genügend Zeit, um mich in die Dokumentation der letzten Tage einzulesen und mich mit meinen Kolleginnen und Kollegen auszutauschen. Um ca. 16 Uhr trudeln die Bewohnerinnen und Bewohner der ambulanten Wohngruppe ein. Sie erzählen bei einem gemeinsamen Kaffee von ihrem Arbeitstag und den Situationen, die sie weiterhin beschäftigen. Auch besprechen wir anstehende Termine oder kümmern uns um den Haushalt. Wir kochen und essen abends gemeinsam und spielen anschließend Spiele, schauen eine Serie oder unterhalten uns. In einer Wohngruppe mit 15 Personen kann es auch mal zu Konflikten kommen. Dann habe ich ein offenes Ohr für sie und wir überlegen gemeinsam, was sie tun können, damit es ihnen besser geht.
Begleitung im Alltag
Neben den alltagspraktischen Dingen unterstütze ich die Bewohnerinnen und Bewohner auch außerhalb der Gruppe. Ich begleite sie beim Einkaufen, zu Arztterminen oder Behördengängen. Solche Termine fallen einigen Klienten noch schwer. Auch ich lerne noch so einiges über die Bürokratie unserer Behörden dazu. Am Wochenende unternehmen wir Ausflüge mit der Gruppe. Wir gehen spazieren, ins Kino, besuchen den Zoo, machen eine Radtour oder fahren auch mal spontan zur Nordsee. Die Bewohnerinnen und Bewohner haben viele tolle Ideen, die wir gemeinsam umsetzen. „Letztendlich sind wir eine große Familie“ so die Aussage der Bewohnerinnen und Bewohner, die ich in der Gruppe immer wieder höre und die den sozialen Fokus gut beschreibt.