Traumjob im Büro
„Da arbeiten wo ich wohne, ohne täglich pendeln zu müssen“ – das ist der Wunsch vieler Menschen. Für Carmen Burrichter (22 Jahre) aus Lengerich ist dieser Wunsch in Erfüllung gegangen. Sie arbeitet in ihrem Heimatort auf einem inklusiven Außenarbeitsplatz bei der Firma FOPPE + FOPPE.
Carmen Burrichter ist 22 Jahre alt. Die selbstbewusste junge Frau aus Lengerich hat nach ihrer Schulzeit auf einer Schule mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung einige Stationen zur beruflichen Orientierung durchlaufen. Ihr Wunsch war es schon immer, im Büro zu arbeiten. „Auf Montagearbeiten in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung hatte ich keine Lust“, gibt sie zu. „Ich wollte schon immer ins Büro.“ Doch aufgrund ihrer Rechtschreibschwäche wurde ihr von verschiedenen Seiten nahegelegt, dass Büro keine Option für sie sei.
Doch Matthias Mähs, Integrationsbegleiter vom Fachdienst Arbeit nach Maß des Christophorus-Werkes, hat ihr Potential und Organisationstalent erkannt und den passenden Arbeitgeber für Carmen Burrichter gefunden: Auf einem Außenarbeitsplatz im Büro bei der Firma FOPPE + FOPPE in Lengerich. Anfang Dezember 2023 wurde der Kooperationsvertrag unterschrieben. Und die junge Frau hat all ihren damaligen Kritikern gezeigt: Sie kann Büro. Seitdem arbeitet sie eng mit ihrer Kollegin Monika Maaßmann zusammen und betreut Adresslisten, plant deutschlandweit Touren für die Fahrer und führt Kundengespräche über das Telefon.
Auch die Geschäftsführerin des Familienbetriebs, Madeleine Foppe-Schlotthauer ist begeistert, wie versiert Carmen Burrichter nach gerade einmal drei Monaten ihre Aufgaben erledigt. „Durch ihre Selbstständigkeit, Offenheit und ihren Ehrgeiz hat sich Carmen super eingearbeitet und ins Team integriert. Wir sind wirklich froh, dass wir ihr die Möglichkeit gegeben haben, sich zu beweisen. Sie ist ein großer Mehrwert für uns“, so Madeleine Foppe-Schlotthauer.
Für Carmen Burrichter, die körperlich eine kleine Mobilitätseinschränkung hat, ist der Arbeitsplatz in ihrer Heimatgemeinde ideal: „Ich kann jetzt selbstständig mit meinem Rad zur Arbeit fahren und bin nicht mehr angewiesen auf einen Fahrdienst“, so die junge Frau und fügt stolz hinzu. „Seitdem ich hier im Dezember angefangen habe wurde ich erst einmal von meiner Mutter gebracht, aber da hat es wirklich wie aus Eimern geregnet.“ Carmen Burrichter ist froh, dass sie diesen Schritt gewagt hat. „Matthias Mähs hat mir sehr geholfen, hat mich vorbereitet und mit mir Kundengespräche geübt. Und falls etwas sein sollte, könnte ich jederzeit zurück in die Werkstatt. Aber ich bin mir sicher, dass da nichts kommen wird“, schließt sie schmunzelnd ab.