Upcycling in der Werkstatt
Bereits seit mehreren Jahren gibt es die k-lumet-Gruppe in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Hier produzieren 13 Menschen mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen umweltfreundliche Anzünder für Kamin und Grill, die sogenannten k-lumet. Das Besondere: Die Anzünder sind ein Upcycling-Produkt, d.h. Abfallprodukte werden aufgewertet und in ein neuwertiges Produkt umgewandelt.
Kurze Lieferketten, wiederverwendete Abfallprodukte
Holz, Kerzenwachs und Toilettenpapierrollen – das sind die Hauptbestandteile der k-lumet-Produktion. In der Werkstattgruppe um Jens Brengelmann dreht sich fast alles um Wiederverwertung von gespendeten Abfallprodukten. „Nur den Docht müssen wir dazukaufen, aber auch der kommt aus einer unserer Partnerwerkstätten. Toilettenpapierrollen und Kerzenreste erhalten wir überwiegend aus der Mitarbeiterschaft, die Holzreste können wir uns freundlicherweise von örtlichen Tischlereien abholen.“
Abwechslungsreiche Aufgaben für Grob- und Feinmotorik
In der Gruppe gibt es verschiedene Arbeitsbereiche für die unterschiedlichen Aufgaben. „Hier ist für jeden was dabei: Für Menschen, die Präzisionsarbeiten erledigen können und auch mögen und für diejenigen, die eher für gröbere Tätigkeiten ausgerüstet sind“, so Jens Brengelmann. Für die Holzverarbeitung gibt es zwei Arbeitsplätze. „Wir müssen zunächst die auf Maß geschnittenen Holzreste in Scheiben spalten und dann als Stäbchen mit entsprechender Stärke. Nur die, die durch das Loch in der Kistenklappe passen, werden verarbeitet. Dickere Stäbchen brennen nicht so gut“, erklärt Jens Brengelmann.


Für das Zuschneiden der Toilettenpapierrollen gibt es in der Werkstatt auch ein Hilfsmittel, was die Rollen durch eine Handkurbel direkt auf Maß zuschneidet. Die zugeschnittenen Rollen werden mithilfe der k-lumet-Vorrichtung mit den zugeschnittenen Stäbchen befüllt. Die Qualitätskontrolle machen die Personen, die den Docht in das Bündel mit Holzstäbchen einsetzen. Hier werden Lücken ausgefüllt oder überstehende Stäbchen entweder eingeklopft oder durch passende ersetzt.
„Wir müssen millimetergenau arbeiten, sonst passen die Bündel am Ende nicht in die Verpackungskisten.“ Jens Brengelmann öffnet eine der stramm bepackten Kisten, die mit jeweils 16 Stück ausgestattet sind. Die Arbeit mit dem 80 Grad heißem Wachs ist zurzeit Chefsache. „Einmal in der Woche schmelze ich die Kerzenreste. Mithilfe eines dafür angefertigten Siebs tauche ich die Lumets für eine Minute in das Wachs ein. Danach müssen sie liegend trocknen. Die Arbeit mit dem heißen Wachs erfordert erhöhte Achtsamkeit und gleichzeitig auch Schnelligkeit. Daher mache ich das zurzeit selber. Je nach Kompetenzen und Wünschen unserer Beschäftigten kann sich das aber jederzeit wieder ändern.“
Die k-lumets sind das ganze Jahr über im Kramerladen des Christophorus-Werkes erhältlich. Der Anzünder ist für jeden Kaminofen oder Grill geeignet, sodass kein Anmachholz mehr benötigt wird. Einfach den k-lumet unter den Holzscheit legen und beide Seiten anzünden. Durch die Brenndauer von ca. 15 Minuten hat man schon nach kurzer Zeit ein gemütliches Feuer.