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Vom Berufsbildungswerk zum Meisterbrief

Samantha Götz hat einen schwierigen Weg hinter sich, aber der hat sich gelohnt. Denn die 28-Jährige hat im Berufsbildungswerk ihre Ausbildung zur Fachlageristin im Jahr 2019 mit „sehr gut“ bestanden und hält nun sogar den Abschluss zur geprüften Logistikmeisterin in der Hand. Dass sie mal einen Meistertitel haben wird, hätte Samantha Götz vor einigen Jahren noch nicht gedacht.

Vier Menschen stehen in einer Lagerhalle.
Die Absolventin mit ihren ehemaligen Ausbildern (v.l.n.r.): Andre Riedel, Samantha Götz, Sabine Rüther und Angelika Kuhl.

Immer drangeblieben – nie aufgegeben

Die Ausbildung im Christophorus-Werk begann für Samantha Götz im Jahr 2017. Der Weg führte sie hier her, da sie eine Borderline-Persönlichkeitsstörung hat und unter Depressionen leidet. In einem regulären Betrieb eine Ausbildung zu machen, kam für sie durch ihr Krankheitsbild nicht infrage. Aber trotz aller Hindernisse hat sie mit der Unterstützung des Christophorus-Werkes die Ausbildung zur Fachlageristin im Jahr 2019 mit „sehr gut“ als Jahrgangsbeste abgeschlossen. Doch das war nicht das Ende ihrer Laufbahn, sondern erst der Anfang. Denn schon während dieser Zeit arbeitete sie über eine verzahnte Ausbildung mit Berufsbildungswerken (VAmB) bei der Firma ROSEN. Die Firma übernahm Samantha Götz nach ihrer ersten Qualifikation als Auszubildende und so erhielt sie dort im Jahr 2020 das Zeugnis zur Fachkraft für Lagerlogistik. Seitdem arbeitet sie in einem großen Logistikunternehmen und hat Anfang 2024 den Abschluss als geprüfte Logistikmeisterin erworben. Nun will Samantha Götz anderen Mut machen, immer dranzubleiben und nicht aufzugeben: „Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Aber man kann es schaffen.“

Lernen an die eigenen Fähigkeiten zu glauben

Samantha Götz erinnert sich an ihre Selbstzweifel, die zu Beginn immer wieder kamen. „Oft hatte ich das Gefühl, dass ich nicht weiß, wie ich das alles hinkriegen soll. Und ich hatte auch manchmal den Gedanken: Ich schmeiße alles hin!“ Aber sie hat nach und nach gelernt, an ihre eigenen Fähigkeiten zu glauben. Auch durch ihre Psychologin Lotta Schulze, die sie während der gesamten Ausbildung im Berufsbildungswerk begleitet hat. „Wenn man etwas wirklich will, kann man viel erreichen. Ich habe mich auf den Arsch gesetzt und viel gelernt.“ Auch der Zuspruch von den Ausbilderinnen und Ausbildern hat ihr Kraft gegeben: „Die Ausbildung im Christophorus-Werk hat mir echt geholfen. Nicht nur bei den technischen Sachen, sondern auch psychisch hat das was mit mir gemacht“, betont Samantha Götz. „Mir wurde oft gesagt: Du schaffst das!“ Während der VAmB wurde sie von der Integrationsbegleiterin Sabine Rüther vom Fachdienst Arbeit nach Maß betreut: „Samantha Götz wusste immer, was sie wollte, und konnte sich super mit den Themen auseinandersetzen. Es ist bewundernswert, dass sie nun sogar den Meisterbrief hat.“

Hilfe annehmen und sich trauen, Fragen zu stellen

Ende März 2024 hat sie dem Christophorus-Werk einen Besuch abgestattet und den Auszubildenden von ihrem Werdegang erzählt. Die wichtigste Botschaft, nimmt Ausbilder Andre Riedel vorweg: „Hilfe annehmen ist der erste Schritt.“ Das bestätigt Samantha Götz zu 100 Prozent und rät denen, die an einem ähnlichen Punkt stehen, wie sie selbst vor einigen Jahren: „Wenn ihr mal nicht weiterkommt, einfach fragen!“ Sie selbst hätte auch einige Zeit gebraucht, um Hilfe anzunehmen. „Ich habe lange gegen mich und andere gekämpft. Das war unnötig“, resümiert sie heute und bewertet die Zeit im Berufsbildungswerk rückblickend als eine gute und lehrreiche Zeit. „Das mag einem nicht immer so vorkommen, denn es ist auch harte Arbeit, aber dann muss man einfach die Zähne zusammenbeißen und weiter machen.“ Sie hat hier die Unterstützung bekommen, die sie gebraucht hat. „Ohne die Hilfe, wäre ich nicht da, wo ich heute stehe“, ist sich Samantha Götz sicher. Ausbilderin Angelika Kuhl findet: „Samantha Götz ist ein tolles Vorbild für andere.“

Logo Firma ROSEN


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